Speicher Geschichte
Die Geschichte des Baudenkmals ist eng verbunden mit der Geschichte des Zolls und der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Emden im 18. Jahrhundert.
In den Jahren 1815 bis 1866 gehörte Emden zum Königreich Hannover. In diesen Jahren förderte das Königreich den Ausbau des Emder Hafens und den Anschluss an das Eisenbahnnetz im Binnenland.
1858 wurde der ehemalige Südbahnhof in Emden fertiggestellt. Zwei Jahre später konnte das Bahnhofsdock mit Dockschleuse für die Schifffahrt genutzt werden. Zeitgleich wurde 186o die „steuerfreie Niederlage“ fertiggestellt. Es wurde eine Epoche des wirtschaftlichen Aufschwungs, woran die „Ära Fürbringer“ nicht ganz unschuldig war. Leo Fürbringer war von 1875 bis 1913 Oberbürgermeister Emdens.
Am o7. Juni 1942 brannten durch den Abwurf von über 2ooo Brandbomben zahlreiche Emder Gebäude aus, u. a. auch die „steuerfreie Niederlage“.
Conrad Wilhelm Hase
Conrad Wilhelm Hase [1818-19o2], königlicher Baurat und Architekt der „steuerfreien Niederlage“ am ehemaligen Südbahnhof. Den Bahnhof in Emden hatte Hase schon 1846/47 entworfen. Die Ausführung erfolgte erst 1o Jahre später [1856-58] durch Albert Bolenius.
1858-6o wurden die Bahnhofsbauten durch die „steuerfreie Niederlage“ ergänzt.
Begrifflichkeit „Niederlage“ [aus Meyers Konversationslexikon, vierte Auflage 1885-1892]: „freie Zollniederlagen [Freilager], mit dem Hafen in Verbindung stehende freie Niederlagsanstalten, können in den wichtigen Seeplätzen des Zollvereinsgebiets errichtet werden. Derartige Niederlagen werden zollgesetzlich als Ausland behandelt. […]